Die Frau lebt nicht
vom Brot allein Gioconda Belli liest eigene Texte
Grupo Sal - Musik aus Lateinamerika

Unter den Dichterinnen Nicaraguas hat Gioconda Belli („Bewohnte Frau“) einen besonderen Rang. Keine andere Frau in Zentralamerika äußert sich heute so selbstbewusst und mit solch sprach-licher Kraft zu ihren Wünschen und Phantasien - seien diese politischer oder erotischer Natur. In ihren Texten vereint Gioconda Belli Sinnlichkeit mit intellektueller Erkenntnis.

Gioconda Belli ist hierzulande eine der meistgelesenen Autorinnen Lateiname-rikas. Sie wuchs in Nicaragua auf, studierte in Spanien und den USA und schloss sich bereits in jungen Jahren der sandinistischen Befreiungsbeweg-ung in Nicaragua an. Mit ihren Romanen „Bewohnte Frau“, „Tochter des Vulkans“, „Republik der Frauen“ und ihrer Autobiografie „Die Verteidigung des Glücks“ hat sie große Popularität gewonnen - berühmt ist sie aber auch für ihre Gedichte.

Wenn Gioconda Belli aus ihren Gedichten liest, so ziehen vier Jahrzehnte eines leidenschaftlichen Frauenlebens an uns vorbei. Die erotischen Gedichte der jungen Gioconda lösen im katholisch-strengen Nicaragua einen Skandal aus, ihre politischen Texte gegen die Somoza-Diktatur zwingen sie ins Exil, die Gedichte der reifen Autorin betrauern Abschiede und entfachen doch immer wieder neue Feuer, getrieben von der Lust am Leben. Gioconda Bellis Lyrik von den 70er Jahren bis heute sind Zeugnis von poetischer Kraft, Sinnlichkeit und dem Willen, das eigene Leben und den Lauf der Welt zu gestalten.

Die Lesung wird neue, unveröffentlichte Gedichte und Highlights des poetischen Werks, aber auch Fragmente des aktuellen Romans enthalten, "Republik der Frauen": eine spritzige, spannende, kuriose und ungemein weibliche Utopie.

Die Übersetzung ins Deutsche wird vorgetragen von Viola Gabor, die als Schauspielerin und Freundin Gioconda Bellis einzigartig die Sinnlichkeit und den Witz ihrer Worte ins Deutsche überträgt.

Gioconda Belli, Grupo Sal und Viola Gabor begeistern auf den gemeinsamen Tourneen regelmäßig ein großes Publikum. Einfühlsam, atmosphärisch passend glänzt Grupo Sal im Wechselspiel mit dem literarischen Vortrag mit zeitgenössischen, lateinamerikanischen Liedern: dem musikalischen Aus-druck des unbändigen Willens, Ohnmacht und Verzweiflung zu überwinden. Zauberhafte Klangbilder und rhythmische Kontrapunkte verweben sich mit den Texten zu einer einmaligen Collage von Musik und Poesie Lateinamerikas, voll mitreißender Lebensfreude und Hoffnung.