Seit einigen Jahren verbreiten sich in den westlichen Gesellschaften immer radikalere Verschwörungsmythen in einem solchen Maße, dass sie zu einer Gefährdung des sozialen Gleichgewichts führen und damit zu einer Gefahr für die Demokratie insgesamt werden. Seit Mitte Dezember 2020 wird die sogenannte "Querdenker"-Bewegung aufgrund der wachsenden Radikalität und sich steigender Gewaltbereitschaft vom Verfassungsschutz beobachtet. Zahlreiche weitere Gruppierungen wie z.B. Qanon oder islamistische Gruppierungen weiten ihren Aktionsrahmen immer weiter aus und drängen darauf, Menschen für ihre Zwecke zu manipulieren. Mit vielen dieser Dynamiken geht ein wachsender Antisemitismus einher. Das für das Westfälische Landestheater entstandene Stück [Dunkle Mächte] der Autorin Sineb El Masrar beschreibt anhand einer exemplarischen, zunächst harmonischen Ausgangssituation, in welchem Maße der Einschlag radikaler Haltungen ein Klima eskalierender Kraft auslöst. Dabei werden soziale Gefüge zerstört, sich verhärtende Fronten führen zu einer ungeahnten Gewaltbereitschaft und die Sicherheit bewährter Strukturen wird zunehmend unterhöhlt. Die entstehende Theaterproduktion wird generationenübergreifend Veranstaltern in Nordrhein-Westfalen angeboten.
Sineb El Masrar, geb. 1981, als Tochter marokkanischer Einwanderer in Hannover. Sie ist Publizistin und Gründerin des multikulturellen Frauenmagazins »Gazelle«, das sie als Heraus-geberin leitet. Als Teilnehmerin der Arbeitsgruppe »Medien und Integration« saß sie 2006 im Kanzleramt und war von 2010 bis 2013 Mitglied der Deutschen Islam-Konferenz. Zuletzt erschienen »Emanzipation im Islam« und »Muslim Girls«. Sie lebt als freie Autorin in Berlin.