Tanizaki denkt zu einem Zeitpunkt über eine genuin japanische Ästhetik nach, in der zum ersten Mal spürbar ein westlicher Einfluss zunimmt. Er findet das Japanische im Spiel von Licht und Schatten, im Undurchsichtigen und vor allem im mysteriösen Halbdunkel. So denkt er über die mit Papier bezogenen Schiebetüren nach, durch die japanische Räume in angenehm mattem Dämmer daliegen. Auch beim Geschirr zeigt es sich: An der Oberfläche der dunklen Lackschalen, in denen die Misosuppe serviert wird, betrachtet er den flackernden Kerzenschein. Fasziniert vom Zusammenspiel von Licht und Dunkelheit beruhigt sich der Geist und ein wohliges Gefühl breitet sich aus. Diese Wirkungen findet Tanizaki in den unterschiedlichsten alltäglichen Erscheinungen wieder. In der japanischen Kultur werden sie ganz bewusst und subtil eingesetzt, um dem mysteriösen Halbdunkel diese so wohlige Atmosphäre zu entlocken.