1962: Eine desolat wirkende junge Frau kommt hochschwanger in ein Krankenhaus in Trenton, New Jersey, und bringt ein Kind zur Welt. Im Chaos des Krankenhausalltags verlässt sie Station und Haus ohne Angaben zu ihrer Identität hinterlassen zu haben. Gleichzeitig verliert eine Frau ihr Baby nach der Geburt und ist untröstlich. Ihr Mann versucht in seiner Hilflosigkeit im gemeinsamen Schmerz einen gewagten Schritt: Er macht sich auf die Suche nach einem Baby, das zur Adoption freigegeben ist. So kommt Cheri in die Familie der Matzners. Cici Matzner stürzt sich in ihrer verzweifelten Liebe auf das Kleine und Cheri wird zu ihrem einzigen Lebensinhalt; das hatte sich ihr Mann anders vorgestellt.
Zeitsprung: Cheri Matzner ist erwachsen, arrivierte Hochschuldozentin. In einer Vorlesung bezieht sie klar und deutlich Haltung gegenüber einem Studierenden. Als dieser sich beschwert, sie habe ihn ungerecht benotet, fordert ihr Chef sie auf, sich bei ihm und seinen Eltern, die Förderer der Uni sind, zu entschuldigen und die Benotung wohlwollend zu prüfen. Sie weigert sich und riskiert damit ihre Suspendierung. Kurze Zeit später bekommt ihr Mann eine verheerende Diagnose gestellt: Bauchspeicheldrüsenkrebs. Doch er will sich nicht den schwerwiegenden Behandlungsmethoden unterziehen und setzt auf alternative Medikamente und Lebensumstellung. Und er möchte einen letzten Film darüber machen, wie Menschen landesweit mit ihrem drohenden Tod umgehen - im Mittelpunkt: er.
Das Buch ist geprägt vom Thema Kommunikation. Wie gehen wir miteinander um; wie kommt es zu Missverständnissen; unausgesprochene Erwartung an unsere Partner; Projektionen unserer eigenen Lebensentwürfe auf unsere Kinder...
Ein hochsensibles, genau beobachtetes Buch! Große Leseempfehlung.